Ein bunter Markt der Möglichkeiten
Hundeführerschein, Begleithundeprüfung und unterschiedliche
Sachkundeprüfungen pro Bundesland sowie diverse
Hundeschulen-Konzepte zeugen von einer gewissen
Unübersichtlichkeit am Markt.
Ebenso
undurchsichtig scheint das Aus- und Weiterbildungsangebot im
professionellen Umfeld der Hundetrainer zu sein. Kurse mit viel
versprechenden Zertifizierungsbezeichnungen und saftigen Preisen
stellen Hundeerzieher oftmals vor die Frage, welchen Nutzen sie als
berufliche Quereinsteiger daraus ziehen können. Gesetzliche
Anforderungen an die Ausübung des Berufs existieren nicht.
Anders sieht es bei Gewerbetreibenden aus, die im Bereich Zucht, Halten
von Tieren und Handel mit Tieren tätig werden. Laut §11
Tierschutzgesetz sieht der Gesetzgeber Sachkunde in diesen Bereichen
vor und zur Abnahme sind die Behörden verantwortlich. Auch hier
gibt es keine einheitlichen Kriterien zur Abprüfung der Sachkunde.
Aus
dieser Ausgangssituation heraus entstanden, haben auf
Verhaltenstherapie spezialisierte Fachtierärzte, Vertreter der
veterinärmedizinischen Fakultäten, Amtsveterinäre und
durch die Tierärztekammer zertifizierte Hundetrainer aus allen
Teilen der Republik gemeinsam einen wohldurchdachten Neuanlauf genommen
und geballtes Fachwissen mit den zeitgemäßen
Möglichkeiten heutiger Technologien gepaart.
Neue Sachkundeprüfungen rund um den Hund
Herausgekommen ist das Projekt D.O.Q.-Test
mit dem Ziel, die Sachkunde bestimmter Zielgruppen "rund um den Hund"
objektiv fest zu stellen. Durch ein automatisiertes
Prüfungsverfahren wird der bisherige Aufwand des Prüfers
erheblich reduziert. Das Erstellen von Prüfungsfragen und das
mündliche bzw. schriftliche Abprüfen mit Auswertung sollten
nun der Vergangenheit angehören. Eine Entwicklung zu einem
bundesweiten Standard käme zusätzlich dem
Harmonisierungsgedanken auf breiter Ebene entgegen.
Visuell drückt sich das Qualitätsdenken der Initiatoren im hervorgehobenen "Q"
aus. Inhaltlich vereinen sich erstmalig hochkarätige
Prüfungsfragen mit ausgereifter Technologie zu einer objektiven
und hochsicheren Form der Online-Sachkundeprüfung. Als
Nebenprodukt besteht die Möglichkeit der übergreifenden
statistischen Auswertung aller Prüfungsergebnisse, die somit
Kenntnis- oder Ausbildungslücken aufdecken können.
Timingverhalten und Drifting sind nur einige Fachbegriffe die erahnen
lassen, welche Instrumentarien der Expertengruppe zur Verfügung
stehen.
Die
phonetische Verwandschaft von D.O.Q.-Test mit "DOG" ist natürlich
kein Zufall, geht es doch thematisch in der Hauptsache um den geliebten
Vierbeiner, dem der "DOC" als Prüfungsautorität unmittelbar
folgt.
Ob Hundehalter, praxiserfahrene Hundetrainer oder Gewerbetreibende: An
unterschiedliche Zielgruppen werden unterschiedliche Anforderungen
gestellt.
D.O.Q.-Test 2.0 für Hundehalter
D.O.Q.-Test PRO für professionelle Hundetrainer
D.O.Q.-Test GET für Gewerbetreibende, die nach §11 Tierschutzgesetz Sachkunde benötigen.
Die Forderung der Tierärzteschaft nach Sachkunde, eine chronologische Entwicklung
24.03.2000
Auf dem 22. Deutschen Tierärztetag wird die Sachkunde beim Hundehalter gefordert
26.06.2001
Ein Ad-Hoc-Ausschuss „Arbeitskreis-Gefährliche Hunde“ wird einberufen
08.11.2001
Eine Konferenz zum Thema „gefährliche Hunde“ findet statt
02.02.2002
Aus
dem AK-Gefährliche Hunde geht die Arbeitsgemeinschaft Hundehaltung
(AG-H) in der BTK hervor. Eine erste Sitzung der AG-H findet statt,
ihre Intention lautet: Die Sachkunde von Hundehaltern und der Umgang
mit ihren Hunden soll verbessert werden. Die AG-H spricht eine
Empfehlung aus, objektive Prüfungen zum Nachweis der Sachkunde
für Hundehalter bundesweit einzuführen.
01.09.2002
Aus diesem Grunde wird ein Stichwortkatalog erarbeitet und auf den Internetseiten derBundestierärztekammer BTK veröffentlicht
08./09.04.2005
Mit
einstimmigem Beschluss übernimmt die Delegiertenversammlung der
BTK die von der AG-H entwickelten Mindestanforderungen an Hundeschulen
als BTK-Standard. Die AG-H fordert ferner die Überprüfung der
Sachkunde von Hundetrainern
01.04.2006
Auf
der 14. Sitzung der AG-H in Göttingen beschließt sie die
konkrete Umsetzung einer einheitlichen Sachkundeprüfung für
Hundehalter unter Einbeziehung modernster technologischer
Möglichkeiten. Das Projekt „internetbasierte
Sachkundeprüfung für Hundehalter“, später in
D.O.Q.-Test 2.0 umbenannt, wird ins Leben gerufen.Hundetrainer werden
als zweite Zielgruppe für Sachkundetests von der AG-H definiert.
Ein Pilotprojekt in Schleswig-Holstein in Form einer freiwilligen
Zertifizierung für Hundetrainer – D.O.Q.-Test Pro geht an
den Start
März 2007
Das
Erweiterte Präsidium der BTK stimmt dem Projekt
„internetbasierte Sachkundeprüfung für Hundehalter
“ zu
1.Hälfte 2007
In
Schleswig-Holstein beginnen Hundetrainerzertifizierung mit Zustimmung
des Landes-Innenministeriums durch die Landestierärztekammer. Der
erste Hundetrainer erhält seine Zertifizierung durch die
schleswig-holsteinische Landestierärztekammer am 30. März
2007. Kandidaten aus den unterschiedlichsten Bundesländern reisen
nach Schleswig-Holstein und treten dort die Prüfung an. Die
Bundesagentur für Arbeit einer mittelgroßen Stadt in den
neuen Bundesländern bewilligt die Hundetrainerzertifizierung als
Weiterbildungsmaßnahme und entsendet eine
Prüfungsanwärterin nach Schleswig-Holstein
Oktober 2007
Im
Deutschen Tierärzteblatt wird das Projekt D.O.Q.-Test 2.0 erstmals
der Tierärzteschaft vorgestellt, Hundehalter können den Test
ab sofort bei ihrem Tierarzt absolvieren
November 2007
Die BTK informiert die Fachpresse über D.O.Q.-Test 2.0
Anfang 2008
Die BTK gibt eine Pressemitteilung über D.O.Q.-Test 2.0 heraus.
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